Ghana

Länderbeschreibung:
Die ehemalige englische Kolonie in Westafrika ist circa dreimal so groß wie Österreich und seit 6. März 1957 unabhängig. Die Amtssprache Englisch ist ein koloniales Erbe. Der Name Ghana bezieht sich auf ein präkoloniales westafrikanisches Kaiserreich Gana aus dem frühen Mittelalter. Accra als Hauptstadt und Kumasi als zweitgrößte Metropole sind heute moderne Millionenstädte. Die ländlichen Regionen hingegen sind wenig entwickelt. Die Wurzeln unserer Beziehungen zu dem Land reichen bis in das frühe 19. Jahrhundert. Über die Basler Mission setzten sich österreichische Missionare für das Ende der Sklaverei ein und waren Mitbegründer einer der größten heutigen Kirchen vor Ort, der Presbyterian Church of Ghana (PCG).

Unser Kontext im Land:
Unsere Devise für die Projekte in Ghana lautet Hilfe zur Selbsthilfe. Wesentliche Eckpfeiler unseres Engagements sind nachhaltige Dorfentwicklung, Bildung und Frauenförderung. Wir unterstützen unsere ProjektpartnerInnen beim Aufbau von Projekten für eine nachhaltige Entwicklung.

Geförderte Projekte:

Adumasa Development Project

Nachhaltige Dorfentwicklung für Dörfer aus der Ashanti Region bei Kumasi wird gefördert. Das Adumasa Development Projekt verbindet die Dörfer Adumasa, Bedaase, Chiransa miteinander, um gemeinsam fortschrittliche Infrastrukturen zu schaffen.

Eine neoliberale Wirtschaftspolitik bewirkte eine starke Abwanderung der Menschen aus den Dörfern. Zurückgeblieben sind überwiegend Kinder, Frauen und Alte, die ihre kleinen Äcker in mühevoller Handarbeit bestellen. Das Projekt ist eingebunden in die lokalen Strukturen der Presbyterian Church of Ghana (PCG) und arbeitet eng mit der Dorfbevölkerung zusammen. Der Begründer ist Mr. Prince Appiah-Fei. Nach einigen Evangelisationseinsätzen Mitte der 1990er-Jahre hat er die missliche Lage der ländlichen Bevölkerung erfasst und begann das Projekt. Dadurch entstanden in den letzten 25 Jahren Wasserversorgungen und Schulen in den drei Dörfern, sowie LehrerInnen-Häuser, Ausspeisungsprojekte aber auch eine Gari- Mühle und ein Guesthouse für Volontäre.

Der interkulturelle Austausch zwischen Österreich und Ghana wird in Adumasa ganz besonders gepflegt. Regelmäßig kommen Vertreter nach Österreich, um Neuigkeiten aus dem Projekt in Schulen, Gemeinden und kirchlichen Kreisen zu präsentieren. Zudem sind immer wieder Volontäre aus Österreich vor Ort und arbeiten im Projekt mit. Die langjährige stabile Partnerschaft in der Dorfgemeinschaft ist mittlerweile zum beständigen Begleiter der Menschen vor Ort geworden.

Hebammenschule in Dormaa Ahenkro

Frauengesundheit und Geburtenhilfe sind in der ländlichen Gegend von Dormaa nicht ausreichend gegeben. Seit 2005 gibt es in Ghana eine Krankenversicherung, jedoch haben noch immer nicht alle Frauen in den ländlichen Regionen Zugang. Die kirchlichen Gesundheitsdienste sind oft die einzige Möglichkeit für arme Patientinnen medizinische Behandlung zu erhalten.

Bereits in den neunziger Jahren finanzierten wir am Gelände des Spitals der PCG ein Ausbildungszentrum für Frauen, um die Abwanderung vieler schlecht-ausgebildeter Frauen in die Prostitution nach Elfenbeinküste zu verhindern. In den Jahren zwischen 2005 und 2010 wurde das Ausbildungszentrum weitreichend renoviert, vergrößert und zur Hebammenausbildung umfunktioniert. Seit 2010 ist die Hebammenschule in Betrieb. Das kirchliche Spital der PCG dient auch als Übungsspital für die Hebammenschule, und trägt seitdem zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Frauen in der Gegend bei. Heute werden pro Lehrgang 90 Hebammenschülerinnen ausgebildet.

Es besteht die Möglichkeit ein medizinisches Praktikum im Spital zu absolvieren. Weitere Informationen findet man unter Volontariat.

Bana Hill

Das theologische Ausbildungszentrum Bana Hill wurde mit unserer finanziellen Mithilfe in den Jahren 2012 und 2013 renoviert. Hier werden PredigerInnen, SeelsorgerInnen, LektorInnen und kirchliche MitarbeiterInnen umfangreich und werden zeitgemäß theologisch unterrichtet.

Das Zentrum ist sehr anregend gestaltet und bietet einen angemessenen Raum zur inneren Reifung. Der schöne Garten und die künstlerisch gestalteten Räumen geben dem Zentrum eine gute Atmosphäre für das Lernen und für das gemeinsame dialogische Gespräch.

Abokobi

Seit sehr vielen Jahren verbindet uns eine lebendige Partnerschaft mit dem Frauenbildungszentrum Abokobi in der Nähe der Hauptstadt Accra. Der feministische Ansatz der Basler Mission hat hier sehr früh Früchte getragen. Das ehemalige Women Empowerment Programm, das später zur Women Fellowship, gründete ein Bildungszentrum, das die Emanzipation der Frauen in Ghana zum Ziel hatte.

Heute ist das Zentrum der Frauenarbeit der PCG ein etabliertes und angesehenes Bildungsinstitut, welches über Berufsausbildungen, theologisches Training sowie persönlichkeitsbildende Kurse für Frauen, aber auch Männer, Jugendliche und SeniorInnen verfügt. Letztere lernen u.a. ihren Alltag zu managen, ein finanzielles Standbein in der Landwirtschaft aufzubauen und mit ihren persönlichen Problemen umzugehen.

Wir unterstützen hierbei das Zentrum explizit für Theologinnenkurse sowie ein jährliches Treffen pensionierter PfarrerInnen zum Austausch über theologische, gesundheitliche, aber auch finanzielle Probleme. Daraus entstehen Initiativen zur Verbesserung ihrer Lage.

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